- Der Geopark
- In den letzten Jahren haben weltweit
Initiativen zur Gründung von so genannten Geoparks stattgefunden. Geoparks
sind laut ihrer Definition geographisch eingegrenzte Landschaftsregionen,
die in einem ausgeprägten, einzigartigen Kontext zu ihrer geologischen
Vergangenheit stehen. Die in der Landschaft erkennbaren geologischen
Besonderheiten dieses Region, die Geotope, müssen zudem touristisch
bereits erschlossen sein bzw. muss es die konkrete Möglichkeit einer
geotouristischen Erschließung geben. Auch in Deutschland wurden 2002
bereits von der Alfred-Wegener-Stiftung, die dieses Verfahren durchführt,
vier Geopark zertifiziert. Einer davon ist der „Geopark Harz –
Braunschweiger Land – Ostfalen". Bereits am 20. März 2002 wurde
gemeinschaftlich vom Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen e.V. (FEMO) in
Königslutter und dem Regionalverband Harz e.V., Quedlinburg, dieser
Geopark ins Leben gerufen. Er erstreckt sich über ein Gebiet von ca.
12.000 km ² vom Elm bis zum Kyffhäuser. Der Geopark soll für diese
weitläufige, aber naturräumlich geschlossene Region die Chance bieten,
Themen- und Zieltourismus weiter zu entwickeln, um die Region als Spiegel
ihres geologischen Untergrundes bundesweit und international mehr bekannt
zu machen.
- Die innere Struktur des Teilgebietes Harz wird seit
Beginn 2003 von einer mit allen Geotopen dieser Region vernetzten
Arbeitsgruppe von professionellen und ehrenamtlichen Akteuren, die sich am
Geologischen Institut der TU Clausthal angesiedelt hat, aufgebaut.
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- Das Harz ist eigentlich sogar der Prototyp eines
Geoparks! Gekennzeichnet durch seine unverwechselbare Silhouette und durch
seine außerordentliche Vielfalt der Gesteine, Minerale, Erze und
Fossilien repräsentiert er nahezu eine Milliarde Jahre Erdgeschichte auf
engstem Raum und - einzigartig im Herzen Deutschlands - 3000 und mehr
Jahre Bergbau. Das nördlichste Mittelgebirge Deutschlands ist somit
gleichsam ein aufgeschlagenes Lesebuch der Natur-, Landschafts- und
Bergbaugeschichte.
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Zielsetzung
- Durch das Geopark-Projekt soll für
den Harz und sein Vorland ein Prozess angestoßen werden, in dem durch
Vernetzung und gemeinsame Erarbeitung nachhaltiger Konzepte die regionale
Identität nach innen und außen gestärkt wird. Die Entwicklung eines „Geopark-Profils"
soll vor allem für den Tourismus Impulse setzten. Geopark bedeutet aber
auch die gleichberechtigte Einbindung von Rohstoffindustrie und
Naturschutz.
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- Im Geopark sollen im Dialog des Menschen mit der Natur
und den Geowissenschaften lebendige Begegnungen stattfinden mit der
Geologie, Erd- und Landschaftsgeschichte, der Kulturlandschaft, naturnahen
Lebensräumen und der Nutzungsgeschichte. Letzteres ist gerade im Harz und
hier speziell seinem südlichen Rand mit seinen perlschnurartig von
Badenhausen bis hinter Nordhausen aufgereihten Gipssteinbrüchen
allgegenwärtig sichtbar in den Bereichen von Handwerk und Industrie, die
ihre Grundlage in den Rohstoffen des Harzes haben. Die Vernetzung
bestehender Aktivitäten wie beispielsweise der Geo-Besuchereinrichtungen
mit bereits vorhandener touristischer Infrastruktur und Initiativen ist
eine grundlegende Voraussetzung für die (Wieder-)entdeckung,
Erschließung und Präsentation der oftmals sogar einzigartig und nur hier
vorhandenen erd- und kulturgeschichtlichen Besonderheiten der Harzregion.
Durch die neue Struktur Geopark wird ein umfassendes System der
Besucherinformation mit starkem Bezug zur Umweltbildung entwickelt. Durch
Kooperation nicht nur im touristischen Bereich mit den Großschutzgebieten
(Nationalparke, geplantes Biosphärenreservat mit dem bereits vorhandenen
vorbildlichem Karstwanderweg, Naturparke) fügt sich der Geopark in eine
nachhaltige Regionalentwicklung optimal ein. Er hat somit die wichtige
Funktion, den Fremdenverkehr im Harz durch neue Angebote hoher Qualität
zu stabilisieren. Durch spezielle geotouristische Angebote kann die
Aufenthaltsdauer der Harztouristen verlängert werden. In einem ersten
Schritt erfolgt die Vernetzung bestehender Geo-Ziele. Dem Harzgast werden
zukünftig Geotouren bzw. -routen angeboten, der Regionalverband Harz hat
beispielsweise erfolgreich bereits ein „Landmarken- Projekt"
entwickelt. . Bekannte Landmarken (Berge, Türme, Burgen wie die „Alte
Burg" in Osterode oder das Schloss Herzberg usw.) bilden eine
visuelle Verbindung zu Georouten in ihrer schnell erreichbaren
unmittelbaren Umgebung. Neben der TUC sind Osterode, Goslar, Wernigerode
usw. die Portal in den Geopark.
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